“Ein bisschen anstrengend ist das dann schon, jeden Tag hier in der Hitze zu ackern. Aber meistens machen doch alle mit und es macht Spaß”. Dies erzählte Aaron aus der Mittelstufe einer Gruppe von 6 lokalen Politiker*innen, die am Dienstag (13.7.) die Freie Schule Wendland (FSW) in Grabow in ihrem neu angelegten, ökologischen Garten besuchten. Mit dabei waren auch die Bundestagsabgeordnete Julia Verlinden (B90/Grüne) und Landratskandidatin Dagmar Schulz (parteilos). Die Schüler*innen erläuterten Theorie und Praxis des Gärtnerns in Reihenmischkultur. Am Beispiel des Schulgartens konnten die Politiker*innen auch erfahren wie an der FSW in konkreten Projekten fächerübergreifend gelernt wird. “Genau 462 Steine brauchen wir für die neue Sitzecke. Das haben wir errechnet und hier schon die Grundfläche angelegt,” erklärt Noa. Auch die neolithische Revolution als kulturhistorischer Ursprung des Ackerbaus wurde im Unterricht thematisiert.

Im Anschluss an die Führung fand ein Austausch zwischen Politiker*innen, Lernbegleiter*innen und dem Vorstand des Trägervereins der Schule statt. Die Kaufverhandlungen des Schulgebäudes und die geringere finanzielle Ausstattung freier Schulen waren genauso Thema wie die pädagogische Arbeit der FSW. “Freie Schulen haben immer auch die Funktion innovative Modelle im Bildungssystem zu sein” befand Lernbegleiterin Ina Schröder. Dem stimmte auch Julia Verlinden zu und forderte eine Verbesserung der finanziellen Ausstattung freier Schulen: „Freie Schulen sorgen mit zusätzlichen Angeboten für eine vielfältige Schullandschaft, indem sie andere Lernformen entwickeln und damit auch die Weiterentwicklung allgemeinbildender Schulen vorantreiben. Sie sollten in der finanziellen Ausstattung nicht benachteiligt werden. Deswegen ist die landespolitische Diskussion über die Berechnungsgrundlagen der Finanzierung wichtig.“ Und Dagmar Schulz sieht eine besondere Rolle für das Wendland: “Schulen stehen vor der Herausforderung sich umzustellen, um Schüler*innen auf die Welt von heute und morgen vorzubereiten. Da braucht es neue Wege. Und hierfür braucht es Vorreiter-Regionen. Wenn nicht in Lüchow-Dannenberg, wo dann? An der FSW wird davon schon vieles erfolgreich praktiziert.”

Alle Politiker*innen sicherten der FSW ihre Unterstützung für zukunftige Vorhaben zu.

Unterdessen konnten sich die Schüler*innen der Mittelstufe für ihre harte Arbeit belohnen. Es gab selbst zubereitetes Mittagessen. Im Zentrum stand frisch geernteter Brokkoli.