Vision
Als freie Schule wollen wir…
…individuelle Entwicklungspotentiale beachten und diese freisetzen helfen.
Wir wollen jedes Kind und jeden Jugendlichen mit all seinen Besonder- und Eigenheiten als wunderbar wertvolle Person annehmen, verstehen und fördern. Diese Individualität gilt es für uns zu schützen. Deshalb wollen wir immer wieder passende Entfaltungsmöglichkeiten für die individuellen Lernbedürfnisse der Schüler:innen finden und schaffen.
…selbstgesteuertes Lernen ermöglichen.
Die Schüler:innen sollen sich zunehmend selbstständig Wissen und Kompetenzen entsprechend ihrer Interessen und selbst gesteckten Ziele erarbeiten können. Deshalb ist es uns ein Anliegen, mit den Schüler:innen auf ihre je individuelle Lernreise zu gehen und ihnen die methodischen Kompetenzen an die Hand zu geben und mit ihnen die Fähigkeiten zur Selbstregulation auszubilden, die sie für ihren Weg brauchen. Dazu gehört für uns auch das Lernen in kleineren und größeren Gruppen und die Erfahrung, dass sich hierin verschiedene Kompetenzen und Perspektiven ergänzen können und die Schüler:innen voneinander lernen. Deshalb ist es für uns selbstverständlich, das Lernen in altersgemischten Gruppen zu organisieren.
…mit alternativen und flexiblen Lehr-/Lernkonzepten und Thematiken arbeiten.
Wir betrachten es als besonderes Privileg unser FREIEN Schule, mit verschiedenen Lernformen experimentieren zu können und so die für unsere Gruppen und einzelnen Schüler:innen passenden Lernsettings zu gestalten.
Wir haben außerdem die Möglichkeit, flexibel mit dem curricular vorgegebenen Kanon an Inhalten umzugehen. Wir können diese als kleine FREIE Schule z.B. grundsätzlich fächerübergreifend unterrichten, eine Vielzahl an außerschulischen Lernorten aufsuchen und Inhalte neu akzentuieren oder den klassischen Kanon um Themen ergänzen, die unserer Schulgemeinschaft wichtig sind.
…eine sichere Rahmung für Kinder und Erwachsene schaffen.
Nur durch handlungssichere Erwachsene (Eltern wie Pädagog:innen) erfahren die Schüler:innen die sichere Basis, auf der sie sich selbstbewusst, entdeckungsfreudig und mutig im Sinne der eigenen Entwicklungspotentiale vorantrauen können. Ein sicherer Rahmen, der durch klare Regeln, Grenzen und Konsequenten definiert und durch wiederkehrende Rituale gestaltet ist, ist deshalb die Basis für das selbstgesteuerte Lernen.
…die Diskursfähigkeit unserer Schüler:innen ausbilden.
Es ist uns ein Anliegen, den Schüler:innen das Zusammenspiel von Freiheit und Verantwortung zu vermitteln und als Erwachsene im Rahmen der Schulgemeinschaft vorzuleben. Die Kinder und Jugendlichen sollen durch die Formen der Beteiligung am Schulleben (Gruppenrat, Schulversammlung, Teilnahme an Arbeitskreisen aus Erwachsenen und Schüler*innen) Selbstwirksamkeit in sozialen Gestaltungsprozessen erfahren. Dabei sollen sie den konstruktiven Austausch von Argumenten und den kritischen Umgang mit Informationen lernen und so ihre Urteilsfähigkeit ausbilden. Auf diese Weise verfolgen wir eine Erziehung zu freiem und unabhängigem Denken und Handeln.
…einen bewussten Umgang mit Hierarchien und gesellschaftlichen Kategorisierungen pflegen.
Die FSW will ein Ort sein, an dem sich alle Menschen der Schulgemeinschaft und deren Gäste wohl fühlen können.
Deshalb pflegen wir einen bewussten Umgang mit Machtmechanismen.
Dazu gehört, dass wir unsere Vielfalt und Unterschiedlichkeit explizit feiern, während wir gesellschaftliche Diskriminierungsmechanismen bewusst reflektieren und altersangemessen thematisieren.
Das heißt außerdem, dass wir als selbstorganisierte Schule bewusst mit flachen Hierarchien arbeiten, ohne Leitung als wichtige Organisationsfunktion zu leugnen. Deshalb organisieren wir die Schule in transparent mandatierten Arbeitskreisen und Rollen und nicht als Pyramide.
Als freie Schule wollen wir…
…Schulabschlüsse ermöglichen.
Wir orientieren uns an den Bildungsstandards des Landes Niedersachsen. Dabei ist es unser Ziel, die vorgegebenen Curricula durch innovative Unterrichtskonzepte so umzusetzen, dass die Schüler*innen ihren individuellen Weg der Aneignung gehen können. Auf diese Weise sollen alle Schüler:innen die Möglichkeit haben, einen Schulabschluss entsprechend der eigenen Fähigkeiten zu erwerben.
…den Kompetenzerwerb durch Anwesenheit in der Schule erreichen.
Gemäß der Schulpflicht ist die kontinuierliche Anwesenheit der Pädagog:innen und Schüler:innen Voraussetzung für unsere Arbeit. Nur so ist es für uns als Halbtagsschule möglich, Verantwortung für das Lernen der Schüler:innen zu übernehmen, ihnen komplexe Kompetenzen zu vermitteln und den individuellen Lernweg adäquat zu begleiten und zu dokumentieren.
Die Einbeziehung von außerschulischen Lernorten, Forschungsreisen und Praktika sind für uns wichtige konzeptionelle Bausteine.
…gesellschaftliche Teilhabe der Schüler*innen erreichen.
Wir verstehen es als zentrale Aufgabe, dass unsere Schüler:innen lernen, sich im Kontext der Welt zu begreifen. Dies berücksichtigen wir zum einen bei der didaktischen Aufbereitung unserer Inhalte. Zum anderen ist es unser Ziel, den Schüler:innen entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse Handwerkszeug zur gesellschaftlichen Teilhabe mitzugeben. Zu diesen „Kulturtechniken“ gehört für uns u.a. die Fähigkeit, sich rücksichtsvoll in Gemeinschaften zu bewegen, die Selbstwirksamkeitserfahrung, die Kompetenz, sich schriftlich wie mündlich auszudrücken und die Diskursfähigkeit. Die Schüler:innen sollen so zunehmend mündige, soziale und informierte Menschen werden.
…eine inklusive Schule sein.
Es ist für uns selbstverständlich, dass Schulen inklusiv arbeiten müssen. Unser Anliegen ist es, eine Schule für alle zu sein. D.h. wir möchten allen Kindern und Jugendlichen ermöglichten unsere Schule zu besuchen, wenn sie es sich wünschen, und sie hier optimal fördern. Dabei schauen wir realistisch, ob uns die optimale Förderung angesichts der aktuellen personellen, materiellen und räumlichen Ausstattung möglich ist, kommunizieren unsere Einschätzung offen und zeigen ggf. Alternativen auf.
…unsere Qualität beständig evaluieren.
Entsprechend unserer ambitionierten Ziele ist es wichtig, unsere Qualität im Blick auf die räumlich-materielle Ausstattung, die Personalzusammensetzung und die Unterrichtsqualität beständig zu reflektieren. Wir entwickeln Mechanismen des Qualitätsmanagements, um dies zu garantieren.
Als freie Schule im Wendland wollen wir…
…die kulturelle und politische Vielfalt und die Vielfalt von Lebenskonzepten im Wendland beachten.
Das Wendland ist angesichts seiner Geschichte geprägt von einem politischen Umweltbewusstsein, das wir auch als Basis der Schule verstehen (ökologisch-nachhaltig leben, Einsicht in soziale Bewegungen geben, Bewusstsein für Diskriminierungsmechanismen und strukturelle Ungerechtigkeiten schaffen, …).
Wir verstehen die politische und künstlerische Vielfalt der Region als Bereicherung und machen uns die Motivation zu Nutze, die aus der Involviertheit der Menschen aus der Schulgemeinschaft in regionale Themen entsteht.
…die Möglichkeiten lokaler Vernetzung und außerschulischer Kooperationen nutzen.
Wir suchen immer wieder alternative Lernorte in der Region auf, um der Idee Rechnung zu tragen, dass die Schüler:innen sich im Kontext ihrer Umwelt verstehen lernen sollen. Außerdem setzten wir auf das Prinzip des Lernens in Begegnung und besuchen die unzähligen Künstler:innen, Handwerker:innen, Wissenschaftler:innen und Betriebe im Wendland.
Selbstverständlich ist für uns die konstruktive Zusammenarbeit mit anderen pädagogischen Institutionen (z.B. andere Schulen, Kindergärten, Jugendamt, Beratungsstellen, Therapeut:innen).
…die engen persönlichen Beziehungen in unserer Arbeit berücksichtigen.
Das Wendland ist eine überschaubare Region in der die hier lebenden Menschen eine Vielzahl an Überschneidungspunkten haben. Dies ist eine Herausforderung, wenn es darum geht Schule und Privates zu trennen. Es ist aber ebenso eine Chance für authentischen Beziehungen und tragfähige Erziehungs- und Bildungspartner:innenschaften, die es für uns achtsam zu nutzen gilt.